Oh-r geht ins Delphi:
HUNTER-TOMPSON-MUSIK

Freitag, 02.02. 2018 20 Uhr

HUNTER-TOMPSON-MUSIK

Erzählung von Judith Hermann
Eurythmie/Schauspiel

Freitag, 02.02. 2018 20 Uhr
ehemaliges Stummfilmkino DELPHI
Gustav-Adolf-Straße 2
13086 BERLIN

Tickets über http://ehemaliges-stummfilmkino-delphi.de, verfügbar ab ca. 20.01.



© Probenfotos: Kjell­‐Johan Häggmark

<HUNTER-­TOMPSON-MUSIK> ein Schauspiel­‐Eurythmie-­Projekt. Es verbindet Bewegung, Szene, Dialog, Erzählung, Musikcollage, Song und Lichtdesign zu einem 70-­minütigen Bühnenstück. Im Zentrum der gleichnamige Text der Berliner Autorin Judith Hermann aus dem Erzählband „Sommerhaus, später“ (1998 S. Fischer Verlag).

Gezeigt wird die Geschichte von HUNTER TOMPSON, Bewohner eines herunter gekommenen New Yorker Hotels, eines Asyls für alte Menschen, von seiner ihn inspirierenden Musik und einer unerwarteten, letzten Begegnung, die seinen Alltag auf den Kopf stellen wird, mit ungewissem Ausgang…



© Reinhard Görner

„Ich fand die Melange von Schauspiel und Eurythmie ganz einzigartig, natürlich auch durch die fließenden Wechsel der Rollen, dies Durchmischen und Verschmelzen (…) erfreut und belebt und befriedigt…“ (Premierenecho Hamburg 5.11.17 / C.G. Berlin)

Das Ensemble HTM Berlin Hamburg verbindet projektbezogen die Darstellerinnen: Charlotte C.Frisch, Bettina Grube, Roswitha Meyer-­Wahl die Regisseure: Kjell­‐Johan Häggmark (Choreografie), Bodo Bühling (Schauspiel), die Komponistin: Mela Meierhans mit der Musik-­‐Collage*) mit Werken von Bach, Meierhans, Mozart, Satie sowie die Kostümbildnerin: Katja Nestle /onnenlinna berlin und
 Stephan Kraske für Lichtdesign/Soundtechnik.

Förderer des Projekts: GLS Treuhand, Verein oh-­r42 e.V. berlin, Stiftung Evidenz CH, Förderstiftung Anthroposophie, Stiftung EDITH MARYON, Damus Donata e.V. sowie Private Spender*innen

*) Die Werke von Bach, Mozart, Satie sind gespielt von Laura Gallati , Klavier (Aufn. 2017), die Werke von Meierhans sind gespielt von Felix Kroll, Akkordeon (Aufn. 2017)

Aufführungsrechte beim S. Fischer Verlag Frankfurt am Main.

25.11.2017: Sabbagh/Ginzery: Tradition-Avantgarde

Farhan Sabbagh: Percussion, Oud

Enikö Ginzery: Psalter, Cimbalom

Tradition-Avantgarde, eine Mischung – neue Musik und trad.arabisch, ungarische Musik

(das Cimbalom hat arabischen Ursprung)

Als Programm (noch nicht detailliert):

trad. arabische Musik, ungarische Musik, eigene Kompositione von Farhan Sabbagh sowie Werke von:

Hans-Joachim Hespos: Elak (mit Elektronik), Gwyn Pritchard: Prozession, Theo Brandmüller: Bilder der Nacht Nr.1.4.

Anmeldungen bitte über unser Kontaktformular

Biographien:

Enikő Ginzery
(Cimbalom, Psalter)

Enikő Ginzery studierte Cimbalom am Konservatorium in ihrer Geburtsstadt Bratislava (1989-1995, in der Klasse von Ludmila Dadáková) und anschließend an der „Franz Liszt Akademie“ in Budapest (1996-2000, in der Klasse von Ilona Szeverényi). Ein Aufbaustudium im Studienfach „Zeitgenössische Musik“ führte sie an die „Hochschule für Musik Saar“ (2002-2005, in der Klasse von Stefan Litwin, Yukiko Sugawara, Andreas Wagner) nach Saarbrücken. In den Jahren 1997 bis 1999 nahm sie mehrmals an Interpretationskursen unter der Leitung von György Kurtág teil.
1995 war sie Preisträgerin als beste ausländerische Teilnehmerin beim internationalen
„Youth Festival in Plovdiv“, Bulgarien, und gewann 1997 den Internationalen Cimbalom Wettbewerb in Valašské Meziříčí in Tschechien.

Seit 1995 führen sie Konzertreisen immer wieder durch Europa und den USA, sowohl als Solointerpretin als auch als Solistin in verschiedenen Orchestern und Kammermusikensembles.
(SWR Sinfonieorchester Freiburg, SWR Sinfonieorchester Stuttgart, Radio Sinfonieorchester Saarbrücken, Radio Symphonieorchester Wien – ORF, Konzerthausorchester Berlin, NDR Sinfonieorchester Hannover, Bremer Philharmonie, Duisburger Philharmonie, Polnisches Nationales Radio-Sinfonieorchester Katowice, Helsinki Philharmonie, Slowakische Philharmonie Bratislava, Orchester der Komische Oper Berlin, Klangforum Wien, Kammerensemble Neue Musik Berlin, Sinfonietta Dresden, Ensemble Musikfabrik Köln, Ensemble Modern, Ensemble United Berlin usw…)
Enikö Ginzery leistet durch ihr – so die Musikkritik – „bahnbrechendes Spiel“ einen
wichtigen Beitrag im Bereich der Musik der Gegenwart und inspiriert zahlreiche
Komponisten zu neuen Werken für Cimbalom. Sie hat u. v. a. mit György Kurtág, Hans-Joachim Hespos, István Láng, Adriana Hölszky, Theo Brandmüller zusammengearbeitet und bislang rund 50 Stücke uraufgeführt. Ihr Repertoire umfasst aber nicht nur Kompositionen der Gegenwart, sondern reicht zurück bis ins Mittelalter. Als Spielerin auf dem Psalter und Salterio (Vorgängern des Cimbaloms ab 13. Jh) konzertiert sie solistisch und in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen.

Wichtige Solokonzerte gab sie unter anderen in Princeton University (USA), Saarlandischer Rundfunk (Saarbrücken), beim „Musik der Jahrhunderte“ (Stuttgart), im Kunststation
St. Peter (Köln), beim „Ostrava New Music Dayes“ (Tschechien), beim Festival Melos-Ethos (Bratislava, Slowakei) im Konzerthaus Berlin, in der Philharmonie Berlin (Uraufführung: Les Noces – Version 1919 von I. Strawinsky), in der Reihe „Attaca“ mit dem SWR Sinfonieorchester Stuttgart (Uraufführung: H. J. Hespos: Psallo – Konzert für Cimbalom und Orchester).
2013 wurde ihr von der Universität Bratislava die Doktorwürde für ihre musikwissenschaftlichen Dissertation über Klangmöglichkeiten und neue Spieltechniken des Cimbaloms verliehen.
Zahlreiche Projekte, Kurse, für Kinder und Studenten sind ebenfalls Teil ihrer künstlerische Tätigkeit. Genannt seien hierbei: „Musik Verstehen“ (Europawoche Hamburg 2005), „Groß und Klein – Hand in Hand“ (Bratislava 2010). Seit 2016 unterrichtet sie an der Leo Borchard Musikschule in Zehlendorf und leitet Projekte -„Kreative musikalische Übungen“ für die Flüchtlingskinder in Berlin.
Ihre erste CD mit dem Titel „Contemporary Music For Cimbalom“ erschien 2001 bei „Slovart records“. In 2013 erschien ihre zweite CD „Overflowing Crystals“ bei „Hevhetia“ mit Werken von (T. Brandmüller, H-J. Hespos, I. Láng, Gy. Kurtág usw…).

Farhan Sabbagh, Komponist und Solist für Ud und Percussion

Der in Syrien geborene Farhan Sabbagh gehört zu den wenigen zur Zeit lebenden Ud-Virtuosen. Außerdem ist er Komponist und ein Meister arabischer Perkussion. Bei seinem Vater und Großonkel, später in Damaskus und Kairo, studierte er Musik und Komposition. 1981 wurde er vom Internationalen Institut für traditionelle Musik (UNO) eingeladen, die arabische Musik in Europa zu präsentieren. Seitdem lebt er in Berlin, wirkte an vielfältigen Projekten mit internationalen Musikern mit und gründete mehrere Ensembles. Berufsmusiker bilden sich gezielt bei ihm weiter. Er blickt auf viele Konzertreisen weltweit und zahlreiche internationale LPs und CDs zurück. www.farhansabbagh.de

Oh-r geht aufs Land 02.09.2017

Musik, Fotografie, Film … und: Kulinarisches!

14 Uhr – Sommerliche Köstlichkeiten vom Grill und vom Salatbuffet

16 Uhr – Konzert in der Scheune

18 Uhr – Film in der Scheune

Ausstellung: Monica von Rosen, Fotografie

 

Nur mit Online-Anmeldung unter www.oh-r42.de.

 

Lieder der Liebe

samstag, 13. mai 2017, 18 Uhr

Atelierkonzert

Mit dem Ensemble Astraia
v.l.n.r.: Barbara Schingnitz, Leslie Leon, Rebecca Ockenden

Rebecca OckendenSopran
Leslie LeonMezzosopran
Barbara SchingnitzMezzosopran
Ziv BrahaTheorbe

mit Werken von Mela Meierhans und Barbara Strozzi:

Mela Meierhans – rajat-i für drei Stimmen und Theorbe
nach ausgewählten Texten aus dem Hohelied Salomos
in hebräischer Sprache (2016/17) Uraufführung, Kompositionsauftrag

Barbara Strozzi: mehrstimmige Vokalmusik

  • aus Il primo libro di madrigali, op. 1 (1644): Sonnetto proemio dell’opera – Le Tre Grazie a Venere
  • aus Cantate, ariette e duetti, op. 2 (1651): Gl’occhi superbi – La riamata da chi amava
  • aus Cantate e ariette, op. 3 (1654): Begli occhi
  • aus Arie a voce sola, op. 8 (1664): Che si può fare

Die glutvoll und lautmalerisch vertonte Liebeslyrik der frühbarocken Komponistin Barbara Strozzi paart sich mit der ins Abstrakte weisenden „lautlichen Verdichtung“ von Mela Meierhans‘ „Rajat-i“: Sprache wird entweder ihrem Inhalt nach musikalisch ausgestaltet oder als Phänomen selbst kompositorisch reflektiert. Theorbe und Stimmen, beide über eine Vielzahl unterschiedlichster Laut- und Geräuschgebungen verfügend, gehen miteinander vielfältige Verbindungen ein, verstärken oder kontrastieren einander. Der Konzertabend schafft so einen bewegten musikalischen Bogen, den das Frauentrio und die Theorbe trägt und lebendig werden lässt.

Seit ihrer Zusammenarbeit bei „Shiva for Anne“, dem 2014 bei der MärzMusik in Berlin uraufgeführten III. Teil der Jenseits-Trilogie von Mela Meierhans, verbindet die drei Sängerinnen Rebecca Ockenden (Sopran), Barbara Schingnitz (Mezzosopran) und Leslie Leon (Mezzosopran) eine teils enge musikalische Zusammenarbeit. Die Gründung ihres eigenen Ensembles Trio Astrea erfolgte Anfang des Jahres 2016. Motivation des Trios ist vor allen Dingen das Streben, innovative und einzigartige Klang- und Höreindrücke in der Verbindung von alter und neuer Musik, auch verknüpft mit übergreifenden Improvisationen, entstehen zu lassen.

 

Zu den MusikerInnen

Rebecca Ockenden
Nach Abschluss ihres Magisterstudiums in Slawistik und Romanistik an der Universität Oxford studierte Rebecca Ockenden Gesang am Centre de Musique Baroque de Versailles. Es folgten zahlreiche Oratorienaufführungen und Soloabende. Unter J.-C. Malgoire debütierte sie am Théâtre des Champs-Elysées in Mozarts Le Nozze di Figaro. Weitere Bühnenerfahrung sammelte sie u.a. in Don Giovanni (Zerlina), Die Zauberflöte (Pamina), Kagels Aus Deutschland, Purcells Fairy Queen an der Opéra de Lyon und in Madrigalen von Gesualdo an der Opéra Garnier, Paris. Als Solistin mit Les Arts Florissants (W. Christie) sang sie Desmarests Grands Motets, Rameaus Zéphyre, Purcells King Arthur und Monteverdis Il Ritorno d’Ulisse in New York, London, Wien, Paris und am Festival von Aix-en-Provence. Ihre Solo-CD von Lautenliedern ist 2011 beim Label Ramée erschienen. Als Interpretin zeitgenössicher Musik trat sie ausser in Mela Meierhans’ Shiva for Anne unter anderem auf der Opernbühne in Werken von Pascal Dusapin und Mauricio Kagel, auf dem Konzertpodium in Werken von Betsy Jolas, François Cattin und Hans-Jürg Meier in Erscheinung. Zurzeit ist sie in Basel wohnhaft und übt in der Schweiz und im Ausland eine rege Konzerttätigkeit aus.

Barbara Schingnitz
Barbara Schingnitz absolvierte nach einem Diplom für Elementare Musikpädagogik das Lizentiat in Musikwissenschaft, neuer deutscher Literatur und Medienwissenschaft an der Universität Basel und studierte parallel dazu Gesang an der Musikhochschule Basel, wo sie mit Auszeichnung abschloss. Wichtige Impulse erhielt sie durch Meisterkurse u. a. bei Peter Schreier, Anne Sofie von Otter, Vesselina Kasarova, Graham Johnson, Michelle Breedt. Sie arbeitet als freischaffende Konzert- und Oratoriensängerin wie auch auf der Opernbühne vorwiegend in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Ihr solistisches Repertoire umfasst Partien vom Barock bis hin zu Uraufführungen von Werken zeitgenössischer Komponisten und zur Realisation unkonventioneller Musiktheaterprojekte durch innovative Formationen. Häufig ist sie auch als Sprecherin und (singende) Schauspielerin tätig, entwickelt Performancekonzepte für unterschiedliche Ensembles und führt Regie.

Leslie Leon
Leslie Leon studierte an der Universität der Künste Berlin und der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Ihre Bühnentätigkeit umfasst Konzerte, Liederabende und Partien in Oratorien und Opernproduktionen in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, in den USA, Mexico, Ägypten, Litauen,
u.a. am Lucerne Festival, Theaterspektakel Zürich, Stimmen-Festival Lörrach, La Bâtie Genf, Internationale Festwochen Davos, MaerzMusik Berlin, Wien Modern, Warschauer Herbst, Festival del Centro Histórico de Mexico City, Is-Arti Festival Vilnius. Sie wurde u. a. nach Hannover, Leipzig und Zürich verpflichtet und sang mit Orchestern wie dem Klangforum Wien, dem Gewandhausorchester und dem ensemble für neue musik zürich. Ein weiterer Schwerpunkt in Leslie Leons künstlerischem Schaffen liegt auf der Arbeit als Sprecherin auf der Bühne und für Hörspiel- und Filmproduktionen.
Leslie Leons Repertoire umfasst die wichtigen Konzert- und Opernpartien vom Barock bis zur Moderne; wichtige Schwerpunkte ihrer sängerischen Tätigkeit liegen auf alter und zeitgenössischer avantgardistischer Kammer- und Orchestermusik, sie brachte zahlreiche für sie geschriebene Werke in Musiktheater und Konzert zur Uraufführung. Die Sängerin erhielt Stipendien und Preise u. a. der Bundeskulturstiftung, der ProHelvetia, der Ernst Göhner Stiftung, von Migros Kulturprozent und der Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr, das Pro-Exzellenzia-Stipendium der Europäischen Union und der Stadt Hamburg, ein Stipendium der fmg der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, den „Berliner Kompositionsauftrag 2005“ und das Erasmus-Fellowship der Universität Perugia.
Leslie Leon arbeitet regelmässig auch interdisziplinär für Tanzprojekte und Projekte mit bildenden Künstlern. Leslie Leon hat zur Stimme in der zeitgenössischen Vokalmusik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg promoviert und aktuell eine Professur an der DEKRA Hochschule für Medien Berlin und eine Dozentur an der Hochschule für Musik Leipzig Mendelssohn Bartholdy inne. Als Vocal-Coach ist sie u. a. für das Goethe Institut tätig.

Ziv Braha
Mit 14 Jahren begann Ziv Braha elektrische Gitarre zu lernen, mit 17 Jahren wechselte er zur Laute. Anfänglich nahm er Privatstunden bei Herr Isidoro Roitman, später studierte er bei ihm an der Musikakademie in Jerusalem, die er im Juni 2000 mit dem Bachelor Diplom abschloss. Als Lautenist war Ziv in Israel ein viel gefragter Continuo-Spieler. Er spielte mit jungen Ensembles, Barockorchester, war Begleiter an einem Barockgesangskurs und an Gesangsrezitalen, und unterrichtete Kammermusik an einer privaten Kunstschule. Weiter spielte er in zwei festen Ensembles. Mit einem wurde er an das Brezice Early Music Festival eingeladen, und ein Konzert wurde vom klassischen israelischen Radio Kol Hamusica direkt übertragen. Noch während er in Jerusalem sein Studium beendete, bestand er die Aufnahmeprüfung für das Aufbaustudium an der Schola Cantorum in Basel: im Februar 2001 übersiedelte er dorthin, um in der Lautenklasse von Hopkinson Smith zu studieren. Durch den Meister beeinflusst und inspiriert, begann Ziv mehr und mehr Sorgfalt in die feinen Nuancen des Lautenspiels zu legen. Das weckte sein Interesse für das Solo-Repertoire der Laute und er intensivierte seine Suche nach den edlen und friedensbringenden Kräften der Musik.
So gab Ziv während seinem ersten Studienjahr in Basel Solo-Rezitale auf der Rennaissancelaute in Jerusalem, Basel und in Deutschland. Gleichzeitig begann er Theorbe zu studieren und wurde eingeladen, an den Festwochen für Alte Musik Innsbruck unter der Leitung von René Jacobs in Monteverdis „Orpheo“ mitzuwirken. Im Jahr darauf spielte die gleiche Produktion am Stadttheater Berlin. Er spielte im Sinfonieorchester Luzern unter der Leitung von Howard Arman und mit den Basler Madrigalisten an verschiedenen europäischen Festivals. In Belgien und Holland nahm er mit dem Vlaamsen Opera Orchestra „The Liturgy of Orpheus“ des griechischen Komponisten Yannis Markopoulos auf, spielte mit der Capella Vocale unter der Leitung von Mark Goossens und Solo-Rezitale am Dag Oude Muziek in Alden-Biesen, am Klara Festival in Brüssel und im Fringe-Programm des Festival Oude Muziek Utrecht.
Seit 2010 unterrichtet Ziv Braha Laute an der Musikschule der Schola Cantorum in Basel.

come not near

samstag, 04. märz 2017, 18 Uhr

Atelierkonzert

verschoben vom 19.11.2016

mit dem Duo „Im Goldrausch“
Klarinette Sabina Matthus-Bébié
Akkordeon Felix Kroll

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Das Duo „Im Goldrausch“, Felix Kroll, Akkordeon und Sabina Matthus-Bebie, Klarinette/Bassklarinette liebt besondere und außergewöhnliche Werke für ihre Besetzung. Helmut Oehring hat für das Duo mit dem Werk „Come not near“ (Zitat aus „Sommernachtstraum“,Shakespeare) ein spannendes Hörerlebnis geschaffen. Zeitverschiebung spielt bei Isabelle Mundrys Stück „Spiegelbilder“ eine Rolle. Unterschiedliche Tempoangaben führen die Musiker aneinander vorbei, zueinander oder voneinander weg. In „In die Tiefe der Zeit“ verwebt Toshio Hosokawa auf einzigartige Weise Musik und Natur, östliche und westliche Philosophie ineinander. Seine Intention, Töne entstehen und vergehen zu lassen, Klänge ineinander zu verweben, passt zu dem gesamten Programm des Ensembles. Mela Meierhans‘ Solostück für Klarinette „Narziss und Echo“ schenkt dem Projekt mit der Verwendung von Viertel- und Achteltönen ein außergewöhnliches Klangerlebnis.

Helmut Zapfs „Sommer“ und Iris ter Schiphorsts „Miniaturen“ vervollständigen das abwechslungsreiche Konzept.

Programm

Mela Meierhans(1961*)
„Narziss und Echo“ (2004)
Für Klarinette solo

Mela Meierhans (1961*)
„drift“ (2004)
für Akkordeon solo

Iris ter Schiphorst (1956*)
“Miniaturen” (2008)
Für Klarinette und Akkordeon

Toshio Hosokawa (1955*)
„In die Tiefe der Zeit“ (2001)
Für Klarinette/Bassklarinette und Akkordeon

Isabel Mundry (1963*)
„Spiegelbilder“ (1996)
Für Klarinette und Akkordeon

Helmut Oehring (1960*)
„Come not near“ (2015)
Für Klarinette/Bassklarinette und Akkordeon

Helmut Zapf (1956*)
„Sommer“ (1972)
Für Klarinette in B und Akkordeon

 

Zu den Stücken

Mela Meierhans
„NARZISS UND ECHO“ / 2004
Narziss: Eine Geschichte der Sehnsucht nach Identität / Selbstidentität; nach Aufhebung eines ursprünglichen Zerstreutseins (vgl. Derridas dissémination), die prinzipiell zum Scheitern verurteilt ist. Erkenntnis und Anerkennung des eigenen Selbst sind auf die Wahrnehmung und die Antwortfähigkeit anderer angewiesen.
Echo: Figur, die wenig Beachtung gefunden hat. Die kleine Geschichte einer unbedeutenden Nymphe, die in der Erinnerung nur überlebt hat wegen ihres Zusammentreffens mit Narziss. Überlebt hat sie vor allem im Phänomen der Echolalie, die ein automatisches und sinnloses Nachsprechen von Wörtern meint.
Eine andere Lesart bietet Derrida, der die Verstümmelung der Echo zwar ernst nimmt, aber zeigt, wie auch die Unterworfene die ihr eigenen Mittel nutzen und zu ihrem Vorteil einsetzen kann. Foucaults Machtbegriff. (AUSZÜGE AUS Sidonia Blättler: Skizzen zu Narziss und Echo)
Das Tonmaterial ist aus der Obertonreihe der Töne H und C gewonnen, mit Abweichung von der temperierten Skala. Indem der Halbton in sechs Schritte unterteilt wird, ergeben sich Mikrodistanzen.

drift  /  2004
von widerständen II „drift“
Studie für Akkordeon solo

drift            treiben, wehen, verschwimmen
Strömung
Verwehung
Geschiebe
Richtung, Tendenz

drift off       eindämmen
drift ice      Treibeis
drift sand   Treibsand

Folgendes Erlebnis hat mich bei der Arbeit an dieser Komposition beeinflusst:
Beim Treffen und Ausprobieren mit dem Akkordeonisten erlebte ich die „Sensation“, dass plötzlich die Zeit stillzustehen schien, ich sah zwar, wie der Balg sich bewegte, aber der Klang stand still.
Es war diese ganz langsame Bewegung, die mich faszinierte: ein Driften eben. Ein Driften zwischen Stillstand und Bewegung.
Im Weiteren interessierten mich die Tonhöhenfärbungen, die Schwebungen / Oszillationen und Tonhöhen-Schwankungen auf einem Akkordeon.
Und schließlich die Wiederholung als Stilmittel zu einem „geführten Hören“:
Wie werden musikalisch gleiche oder ähnliche Klang-Einheiten in anderer Reihenfolge und Dynamik gehört? Welche Beziehungen entstehen? Sind Dialoge möglich?

Iris ter Shiphorst
„MINIATUREN“  / 2008
In meiner Jugend war ich ein großer Schumann-Fan, Werke wie ‘Carneval’,  ‘Kreisleriana’ oder  auch  ‘Papillions’ gehörten (und gehören!)  zu meinen Lieblingsstücken. Fasziniert hat mich u. a. ihre Form, diese kurzen aneinander gereihten expressiven Stücke, die doch zusammen gehören.
Die ‘Miniaturen für Klarinette und Akkordeon’ sind von dieser ‘alten Liebe’ inspiriert…
Die Liebe zum Akkordeon wurde durch den finnischen Akkordeonisten Janne Rättyä angefacht, den ich vor vielen Jahren durch einen großen Zufall kennen gelernt habe. Sein Spielen hat mich sofort total begeistert -;  ich war mir bis zu dieser Begegnung überhaupt nicht bewusst, was für wunderbare Möglichkeiten das Instrument ‘Akkordeon’ in sich birgt.
Janne war es auch, der mich zu meinem ersten Solo-Akkordeonstück inspiriert hat…
‘Miniaturen für Klarinette und Akkordeon’ verdanken sich einem Kompositionsauftrag der Klangwerkstatt Kreuzberg (Berlin) und wurden ursprünglich geschrieben für das Duo Nancy Laufer und Jürgen Kupke.

Toshio Hosokawa
„IN DER TIEFE DER ZEIT “  / 2001
Ein Ton entsteht, wird intensiver und verschwindet, vergleichbar mit dem Rhythmus des Werdens und Vergehens in der Natur, dem Atmen der Lebewesen oder den Meereswellen. Dem japanischen Komponisten Toshio Hosokawa ist es wichtig, sich tief in den Ton hineinzuversenken, „vertikal“ die „Landschaft“ eines bestimmten Klanges in all ihren Farben und Schattierungen zu ertasten. Der Komponist verwebt auf einzigartige Weise Musik und Natur, östliche und westliche Philosophie ineinander. Im 1994 komponierten „Die Tiefe der Zeit“ symbolisiert das Cello das männliche Prinzip, das Akkordeon das weibliche sowie die Streicher das Universum, die Luft und die Wolken.

Isabel Mundry
„SPIEGELBILDER“/ 1996
Die Komposition richtet ihren Blick auf die Polyphonien Guillaume Dufays. Beiläufiges kann motivisch werden, jedes Motiv beiläufig, jede Systematik ist vorübergehend und in jeder Auflösung steckt ein Keim des Fortganges. Immer wieder gibt es annähernd kanonische Gebilde, die jedoch wegen Überlagerungen, Verschiebungen oder zeitlicher Verzerrungen niemals reine Wiederholungen entstehen lassen.
So entwickelt sich formal ein imaginärer Dialog. Die Gedanken einander zuspielend, reagiert jedes der beiden Instrumente auf seine eigene Art, einmal konkret, ein anderes Mal assoziativ, und jeweils in seiner ihm eigenen Zeit.

Helmut Oehring
„COME NOT NEAR “ / 2015

You spotted snakes with double tongue,
Thorny hedgehogs, be not seen;
Newts and blindworms, do to wrong;
Come not near our Fairy …
William Shakespeare, A Midsummernight’s Dream

Nur was nicht ist, ist möglich!
Shakespeares Werk ist ein Schrei. Immer wieder.
Er bewegt und zerreißt den Vorhang, der uns von der Wahrheit trennt –
von der »Unwirklichkeit der Realität und der Verheißung, dass der Felsen der Welt
auf dem Flügel einer Elfe gegründet ist« (Scott Fitzgerald).
Musik ist ein solcher Schrei. Die Verse Shakespeares sind ein solcher Schrei.
Klang entstehender Stille und Stummheit. Erstummung.
Erschwiegenes Bild. Sonnenfinsternis. Ein Dröhnen.

Helmut Oehring

 

Zu den MusikerInnen

Sabina Matthus-Bébié, Klarinette
wurde 1975 in San José, Costa Rica geboren. Sie wuchs in Thun, Schweiz auf und machte da ihre erste Ausbildung als Primarlehrerin. Sie studierte danach Klarinette und Bassklarinette an der Hochschule für Musik und Theater Bern/Biel bei Ernesto Molinari. Seit Juli 2004 lebt und arbeitet sie in Netzeband, Ostprignitz und unterrichtet Klarinette an der Kreismusikschule Neuruppin. Sie hat für die Kammeroper Schloss Rheinsberg 2004 in Abyssus – Gregorianische Gesänge und Jazzimprovisation“ mitgewirkt und Orchester der Opernwerkstatt unter der Leitung von Ingo Ingensand gespielt. 2004 gab sie einen Soloabend mit Werken des 20.Jahrhunderts,unter anderem mit Werken von Luciano Berio, Edison Denissow, Louis Cahuzac, Eric Dolphy und dem „Kleinen Harlekin“ von Karlheinz Stockhausen. Sie hat 2008 und 2011 bei den „Intersonanzen“ Potsdam gespielt. Der Komponist Peter Francesco Marino hat für sie ein Konzert für Bassklarinette und Streichorchester „Komm süsses Kreuz“ welches am 20.März 2009 in Hannover uraufgeführt wurde, komponiert. 2010 wurde für sie das „Capriccio“ für Klarinette und Klavier von Siegfried Matthus geschrieben. Das Werk hat sie in 2011 uraufgeführt. Seit 2009 leitet sie auch die Kammermusikreihe „Vier Jahreszeiten“ in Netzeband und hat 2011 erstmals mit namhaften Klarinettisten (Theo Nabicht, Ingolfur Vilhjalmsson, Hans Koch, Claudio Puntin und dem Perkussionisten Alexandre Babel) das Projekt Klarinettenfestival „Carte blanche“ ins Leben gerufen.

Felix Kroll, Akkordeon
Geboren in Ost-Berlin, 3 Jahre vor der Wende, versucht Felix Kroll die Mauer der Vorurteile über sein Instrument zu brechen. Dabei bedient er sich dem weit gefächerten Spektrum seines Instruments von Volksmusik bis zur Avantgarde. Wobei der Kontakt und die Auseinandersetzung mit der Gegenwart stets im Vordergrund steht. Schon früh bringt er Werke Neuer Musik zur Uraufführung und arbeitet mit Komponisten wie Friedrich Goldmann, Georg Katzer, Sidney Corbett, Helmut Oehring, Friedhelm Döhl oder Younghi Pagh-Paan zusammen.

Sein Studium an der Hochschule für Künste in Bremen bei Margit Kern, sowie in Finnland bei Mikko Luoma, gaben ihm die Möglichkeit der intensiven Auseinandersetzung mit einer großen Bandbreite von Werken der Neuen Musik, als auch dem sinnvollen Umgang mit alter Musik aus dem Barock oder der Klassik. Weitere wichtige Einflüsse erhielt er durch die Arbeit mit Gerhard Scherer, Claudia Buder und Geir Draugsvoll (Dänemark).

Er ist Mitbegründer des „RADAR ensemble“, das sich durch einen Brückenschlag zur Performance, Improvisation und multimedialen Konzepten in der Neuen Musik positioniert. Hier konnte er bereits vielfältige Programme mitentwickeln und einige Auftragskompositionen vergeben und Uraufführen. Seit 2009 spielt Felix Kroll in der erfolgreichen Band „Die Grenzgänger“, die das fast vergessene Volksliedgut für die heutige Zeit wieder zugänglich und erlebbar machen. Stilistisch bewegen sie sich dabei zwischen Folk/Chanson, über Blues/Rock, bis zum Swing/Jazz. Neben diesen Projekten konzertiert er in verschiedenen Solo– und  Kammermusikbesetzungen bis hin zu Theater– und Performanceprojekten, für die er bereits eigene Kompositionen anfertigte.

Kontroverse Dialoge

samstag, 24. september 2016, 18 Uhr

Atelierkonzert „Kontroverse Dialoge“

mit
Klavier, KompositionLaura Gallati
KompositionMela Meierhans
Stimme/MezzosopranLeslie Leon

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Eindrücke vom Atelierkonzert am 24.09.2016 © CCF

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Eindrücke vom Atelierkonzert am 24.09.2016 © CCF

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Eindrücke vom Atelierkonzert am 24.09.2016 © CCF

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Eindrücke vom Atelierkonzert am 24.09.2016 © CCF

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Eindrücke vom Atelierkonzert am 24.09.2016 © CCF

Seit über 25 Jahren sind sie im Dialog – und auch mal kontrovers: Laura Gallati und Mela Meierhans verbindet ein langer musikalischer Weg. Das Gesprächskonzert collagiert Schlüsselwerke und Schlüsselthemen ihrer Freundschaft.

„Was ist für uns Musik? Aufgeschrieben, improvisiert, elektronisch? Welchen musikalischen Konzepten folgen wir? Und was haben Text und Musik, Leben, Welt und Politik miteinander zu tun?“ (Laura Gallati)

Musikalisch unterstützt werden die beiden Komponistinnen und Musikerinnen von Leslie Leon, Stimme, die mit beiden seit über fünfzehn Jahren zusammenarbeitet.

 

PROGRAMM

Improvisation

1. Dialog

Orpheus (Stimme solo, Mela Meierhans 1999/2000)

2. Dialog

Essays I – V, Auswahl (Stimme und Klavier, Mela Meierhans, 2005)

3. Dialog

Glasmusik (Laura Gallati 2016)

Penelopeia, Auswahl (Stimme und Live-Elektronik, Mela Meierhans 2016)

4. Dialog

Triton I/VI (Klavier solo,  Mela Meierhans 1989)

(Änderungen vorbehalten)

Penelopeia

donnerstag, 01. september 2016, 18 Uhr

öffentliche GeneralprobePenelopeia // A different story“

Kammermusiktheater von Mela Meierhans für Mezzosopran, Sprecher und Klangschaukel
nach Texten von Margaret Atwood, Homer und Carolin Emcke

Achtung! Ort: TAK Theater Berlin, Kleines TAK

Die Idee zu „Penelopeia“ basiert auf „The Penelopiad“ (deutsch: „Die Penelopiade“), einer Erzählung der kanadischen Schriftstellerin Margaret Atwood: sie schildert die Odyssee aus der Sicht der wartenden Penelope.

Zwanzig Jahre währte Odysseus Abwesenheit aus Ithaka. Zwanzig Jahre warte Penelope auf ihn. In „The Penelopiad“ verschiebt die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood den Fokus des griechischen Mythos weg vom Helden Odysseus und erzählt die Geschichte aus der Sicht der Wartenden, aus der Perspektive Penelopes – der Tochter, Mutter, Ehefrau und handelnden Staatsfrau. Die Komponistin Mela Meierhans verknüpft Atwoods Werk mit Passagen aus Homers „Odyssee“ und Texten der Journalistin, Autorin und Friedenspreisträgerin Carolin Emcke und stellt ausgehend vom Mythos die Frage, wie Menschen mit Krieg und Gewalt umgehen und wie sich davon überhaupt erzählen lässt.

Uraufführung im Rahmen des Musikpodiums Zürich am 10.September 2016. Eine Koproduktion mit dem Kulturmarkt Zürich. Weitere Vorstellungen am 13. und 14. September im Kulturmarkt sowie am 17. und 18. September im Filter4 in Basel.

Einen Trailer zur Werkstattaufführung im atelier oh-r42 vom 30.01.2016 finden Sie hier.

Leslie Leon © Marianne Heide

Eindruck aus der Werkstattaufführung 30.01.2016
Leslie Leon
© Marianne Heide

Besetzung:
PenelopeLeslie Leon
OdysseusDaniel Fueter
Sprecherin im BildBirgit Kolkmann

Komposition und künstlerische Leitung Mela Meierhans
RegieMichaela Dicu
IdeeLotte Greschik
Live-ElektronikDaniel Plewe
Klangschaukel Mela Meierhans
Bühnenraum und LichtgestaltungMariella von Vequel-Westernach
KostümeMarianne Heide
Schmied / Klangobjekte / KlangschaukeldesignHolger Rüdrich
ProduktionsleitungHelena Tsiflidis

Mit finanzieller Unterstützung durch Stadt Zürich – Kultur, Kanton Zürich – Fachstelle Kultur, Ernst Göhner Stiftung, Pro Helvetia, LANDIS & GYR STIFTUNG, Mariann Steegmann Foundation, FONDATION SUISA und oh-r 42 e.V..

Übrigens – By The Way 28.05.2016

samstag, 28. mai 2016, 18 Uhr

Atelierkonzert “Übrigens – By The Way”

une pièce radio-phonique

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mit
Andrea Schieffer Lesung
Thea van WolandText
Kamilya JubranOud und Stimme
Mela MeierhansPräpariertes Klavier

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Kamilya Jubran, Mela Meierhans und Andrea Schieffer, Foto: Charlotte Frisch

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Mela Meierhans, Foto: Charlotte Frisch

Eine Frau schreibt 25 Jahre an ihre beste Freundin in Wien. Diese Briefe sind der Ausgangspunkt für Übrigens.
Ein „Zu-Hörspiel“ dessen Text eine junge Deutsche in der Mitte der sechziger Jahre portraitiert die durch die Tatsache einer ungewollten Schwangerschaft ihr Streben, ihre Ziele und Träume mit einer unvereinbaren Realität konfrontiert sieht.

Der Versuch das Bild einer Mutter zu zeichnen, die Umrisse einer Abwesenden zu fassen. Der Versuch einer unmöglichen Begegnung.

Übrigens ist der Versuch das Rohmaterial mit den höchst subtilen und originellen Klangwelten der Komponistinnen Mela Meierhans und Kamilya Jubran zu verflechten. Intimität mit Unendlichkeit konfrontieren.

Wie hört man Haut? Was hört man unter der Haut? Wie hallen Träume wider? Welche Rhythmik hat die Enttäuschung? Welche Geschwindigkeit die Langeweile? Können Klang, Wort und Sinn sich verflechten? Verweben? Wo findet es statt?

Übrigens will eine Untersuchung dieser Innenwände, dieser Membranen realisieren.

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Une femme écrit pendant 25 ans à sa meilleure amie à Vienne.

Cette correspondance est le point de départ du projet Übrigens. Une pièce à entendre dont le livret dresse le portrait d’une jeune allemande du milieu des années soixante, que sa condition de mère célibataire pousse dans une réalité incompatible avec ses aspirations, ses rêves et projets de vie. C’est la tentative de tracer un portrait de mère, de saisir les contours d’une absente. La tentative d’une rencontre impossible.

Übrigens tente de tisser son matériau brut avec l’univers sonore sophistiqué et délicat des compositrices  MMeierhans et KJubran, pour explorer l’intime face à l’infini. Comment écoute-t-on la peau ?

Qu’est-ce que l’on entend en-dessous de la peau? Comment résonne l’origine du rêve? Quelle est la rythmique de la déception? Quelle peut être la vitesse de l’ennui?

Le son, le mot et le sens, peuvent-ils s’entrelacer? Se tisser? Où cela a-t-il lieu?

Übrigens se veut une visite de ces parois, de ces membranes.

 

 

Andrea Schieffer - Schauspiel

Andrea Schieffer – Schauspiel

…ist geboren in Hamburg. Lebt und arbeitet seit über 25 Jahren in Paris. Schauspielerausbildung am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique.

War auch beschäftigt als:

  • Lektorin für Hörspiel bei France Culture / Radio France
  • dramaturgische Beratung für die compagnie les piétons de la place des fêtes
  • dramaturgische Beratung /assistenz für die compagnie bagages de sable
  • Lektorin „deutsch“ bei Gallimard
  • Schauspieler-Coaching auf Deutsch und Englisch
  • Kuratorin der Gretchenstrecke und Installation Recht-Egg-Klang-Bild für den „Osterspaziergang“ Frankfurt/Main
Kamilya Jubran - Komposition

Kamilya Jubran – Komposition

…ist eine palästinensische Sängerin und Instrumentalistin, die seit vielen Jahren in Paris lebt. Sie singt auf Hocharabisch und vertont moderne arabische sowie ins Arabische übersetzte Gedichte. Seit 2000 tritt Kamilya Jubran nicht nur in arabischen Ländern, sondern auch in Europa mit unterschiedlichen eigenen Musikprojekten (Mahattaat, Wameedd) und einem Soloprogramm auf. Neben eigenen Songs enthält ihr Programm Gedichtvertonungen verschiedener Autoren.

www.kamilyajubran.com

Mela

Mela Meierhans – Komposition

Penelopeia-Fragmente 30.01.2016

Samstag, 30. Januar 2015 um 18 Uhr

Werkstattaufführung
mit Texten von Margaret Atwood, Carolin Emcke und Homer

Mela Meierhans – Komposition
Leslie Leon – Mezzosopran
Daniel Fueter – Sprecher
Lotte Greschik – Regie
Michaela Dicu – Dramaturgie
Jonas Siepmann – Live-Elektronik, Mitarbeit Klangschaukel
Mariella Vequell von Westernach – Lichtgestaltung, Bühne
Holger Rüdrich – Instrumentenbau
Marianne Heide – Kostüm
Birgit Kolkmann – Sprecherin (Texte von Carolin Emcke)

Zwanzig Jahre lang währte Odysseus’ Abwesenheit aus Ithaka. Zwanzig Jahre lang wartete die brave Ehefrau, Penelope, auf ihren Mann, zog den gemeinsamen Sohn auf und wehrte sich gegen die aufdringlichen Freier, die Odysseus’ Platz einnehmen wollten. Dies alles erzählt Homer in seiner „Odyssee“ und doch stellt sich die Frage, ob wir wirklich die ganze Geschichte kennen. In ihrer 1982 erschienenen Novelle „The Penelopeiad“ erzählt die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood den Mythos aus der Perspektive der Wartenden und lässt die Frauen zu Wort kommen, die in der Heldengeschichte Homers ein Statistendasein fristen.

Die Komponistin Mela Meierhans verknüpft Atwoods Werk mit Übersetzungen aus Homers „Odyssee“ und neuen Texten der Journalistin und Autorin Carolin Emcke, um die Beweggründe der Protagonisten im Mythos offen zu legen. Sie zeigt Penelope als Tochter, Mutter und Ehefrau, als handelnde Staatsfrau, die in Odysseus Abwesenheit seine Geschäfte weiterführt. Sie gibt den durch Odysseus getöteten Mägden eine Stimme, sucht nach der Antriebsfeder in seinem Handeln und befreit ihn von der Bürde des mythologischen Helden.

Die erste Werkschau in diesem Jahr gab einen exklusiven Einblick in das vielschichtige Projekt, das als Uraufführung im September 2016 im Rahmen des Musikpodiums Zürich, in Koproduktion mit dem Kulturmarkt Zürich gezeigt wird.

Leslie Leon © Marianne Heide

Leslie Leon
© Marianne Heide

Daniel Fueter © Marianne Heide

Daniel Fueter
© Marianne Heide

Bewegte Stimme 21.11.2015

Samstag, 21.november 2015, 18 Uhr

Ausschnitte aus dem Soloprogramm von Bettina Grube

“tsuya studies” für Stimme und Tanz

sowie der Ausstellung „schriftbilder“ von Anna Maria Bürgi

 

Aus dem Solo-Programm von Bettina Grube:

„Die Alte“ von Botho Strauss (*1944) aus:

“Erinnerung an einen, der nur einen Tag zu Gast war“ mit „Dream Images“ aus Makrokosmos von George Crumb (*1929), aus dem Programm des MondEnsembles “Viele Scherben wenig Schaden“.

Botho Strauß schildert in poetischer Sprache eigene Erfahrungen. Eine alte Frau lebt zurückgezogen, ganz eingesponnen in ihrer Erinnerungswelt und erkennt die Tochter nicht mehr. Ein Hinübergleiten der Mutter in eine andere Welt und das Erwachen in ihr beschließen dieses Seelengemälde.

Adagio von Franz Schubert (1797-1828) aus der Sonate in c-moll, Deutsch-Verz. 958

Eine eurythmisch musikalische Bewegungs-Interpretation.

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Bettina Grube – Eurythmie

Bettina Grube blickt heute auf eine langjährige Bühnentätigkeit als freischaffende Eurythmistin zurück. Sie war tragendes Mitglied von Ashdown Eurythmy, von Tierkreis-Projekt zur documenta IX und Mitbegründerin des MondEnsembles. Ausgebildet zur Sprachgestalterin und Eurythmistin hat sie über 30 Jahre hinweg in einer Vielzahl von Bünenprojekten mitgewirkt. Als erfahrene Dozentin hat sie die in 2007 neu eröffnete Hamburger Eurythmieausbildung 4.D raum für eurythmische ausbildung und kunst mit initiiert.

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Roswitha Meyer-Wahl – Sprache

Roswitha Meyer-Wahl ist seit 1980 als Sprecherin und Schauspielerin immer wieder für die Eurythmie (Eurythmie-Bühne Hamburg, MondEnsemble u.a.) tätig. Unterschiedlichste szenische Literaturprojekte sind im Laufe der Zeit zusammen mit Kollegen entstanden. Sie ist als Dozentin für Sprachgestaltung und Theater am Seminar für Waldorfpädagogik in Hamburg tätig und bringt regelmäßig Inszenierungen mit Laien auf die Bühne.

Karin van Buiren

Karin van Buiren – Klavier

Karin van Buiren unterrichtete nach Konzerttätigkeit im In- und Ausland viele Jahre als Dozentin für Klavier und Pädagogik am Hamburger Konservatorium und an der Musikhochschule Lübeck sowie am Musikseminar Hamburg. Fortbildungskurse für Pianisten führen sie regelmäßig nach Russland und Japan. Heute ist sie Mitglied des Leitungsteams von MenschMusik Hamburg und unterrichtet dort Klavier, Korrepetition und Instrumentalpädagogik.

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Rob Barendsma – Regie, Choreographie, Kostüme

Rob Barendsma übte 15 Jahre lang eine eurythmische Lehrtätigkeit aus (Schule für Eurythmische Art und Kunst Berlin, Eurythmie-Schule Hamburg, Alanus-Hochschule Alfter). Er arbeitete freiberuflich als Choreograph, Kostümbildner, Komponist und Regisseur sowohl für Eurythmieproduktionen als auch für Tanzprojekte, Musicals und für das Fernsehen. Als Kostümbildner arbeitete er in Holland mit namhaften Künstlern wie Hans van Manen und Jiri Kilian zusammen. Heute lebt er in Spanien und ist als Choreograph und Kostümbildner international tätig. Er realisierte u.a. die Eurythmieproduktion Mimage (2003), als auch Musicals in Spanien und Korea (DisneyWorld). Darüber hinaus ist er als Gastdozent in der Ausbildung von Eurythmisten an der Alanus Hochschule tätig.

 

tsuya studies für Stimme und Tanz, stellt eine Vorarbeit für den vierten Teil der Jenseitspentalogie, tsuya (Nachtwache), dar.

Ein sehr persönlicher und wichtiger Bezug der Komponistin zu japanischer Kultur und Religion besteht seit ihrer Kindheit: Durch ihre Mutter, die Malerin und Zazen-Praktizierende Anna Maria Bürgi, wurde sie früh mit der strengen Meditationspraxis des Zazen und der abstrakt erweiterten Kalligraphie vertraut gemacht, die so auch Teil ihres eigenen Lebens wurden. Das Bühnenbild von „tsuya“ soll aus diesem Grund mit den Bildern der Malerin gestaltet werden. Im Atelier zeigen wir an diesem Wochenende bereits eine Auswahl an neuen Schrift-Bildern der Malerin.

Unbenannt

Im Mittelpunkt dieses vierten Teiles der Pentalogie steht tsuya, die nächtliche Totenwache der Verwandten und Freunde des/der Verstorbenen. In Fortsetzung der künstlerischen Recherchen zum ersten, zweiten und dritten Teil der Pentalogie, Tante Hänsi, Rithaa und shiva for anne liegt der Fokus nun auf Toten- und Trauerritualen des Buddhismus und Shintoismus. Hieraus soll für tsuya eine musikalische Form für Kammerensemble entwickelt werden.

Wir zeigen eine Studie für Tanz und Stimme, die mit einem einzigen haiku[1] – in deutscher sowie in japanischer Sprache – arbeitet und dieses in zwölf verschiedenen Variationen vertont.

Blätter fallen nie

vergebens – überall

der Klang der Glocken

uso ni chiru
ha mo nashi yomo no
kane no koe

嘘に散る 葉も無し四方の 鐘の声

Das haiku stammt aus einer Sammlung von Todesgedichten japanischer Zenmeister_innen.

Das für die Komposition ausgewählte stammt von

CHORI, Zenmönch,

gestorben am neunzehnten tag im zehnten monat 1778 im alter von neununddreissig jahren[2]

Es ist wohl einzigartig, dass es in Japan eine Tradition gibt, welche – anstelle eines Testamentes –   ein Abschiedsgedicht an das Leben verfasst.

Untersucht wird hier die Möglichkeit, Tanz nicht als Abbild von Musik oder Sprache darzustellen, d.h. nachzuempfinden, sondern beide Elemente, Tanz und Stimme, werden wie ZWEI eigenständige Instrumente behandelt.

Der Tanz wird (in der Partitur) genau wie die Stimme notiert, mit Intervallen oder Buchstaben oder auch Bewegungsskizzen. Es werden auch Laut- und Toneurythmie vermischt, manchmal in einer auch nur kurzen Sequenz hin- und hergewechselt, je nachdem, womit sich die Spannung, der Inhalt, die Form an dieser Stelle am besten vermitteln lässt.

tsuya XII 1 (2)

tsuya XII

Die Tänzerin kann dabei auch Eigeninitiative einsetzen, sie bekommt einen autonomen Spielraum, in dem sie die Bewegung im Raum, die Wege, Orte – d.h. die Choreografie (Bettina Grube) – mitgestalten kann, ja soll, da ihre Erfahrung nicht notiert werden kann (zumindest nicht von der Komponistin); Mela Meierhans kann dazu nur Anregungen geben, z. B Anweisungen wie „möglichst statisch“ oder „schnelle Abfolge“ etc.

Der Gesang soll sich auch in die Bewegung hinein begeben und umgekehrt, die Tänzerin spricht stellenweise auch.

“Was mich insbesondere fasziniert ist, dass ich so ‘Stille komponieren’ kann.

Ich habe nun das haiku in den Teilen I-VI traditioneller – d.h. ohne Improvisationsspielraum – notiert. In den Teilen VII-XII habe ich eine ähnliche Struktur gewählt, bin aber freier mit der Notation umgegangen, was immer auch eine größere Mitgestaltung der Ausführenden bedeutet. Die Teile VII-XII sind somit Variationen der Variation…

I-VI sind auch meditativer gehalten als VII-XII, welche mehr in den Raum hineingreifen.

Die inhaltliche Umsetzung des haikus hat aber noch nichts mit dem Totengedenken – Teil IV der Jenseitspentalogie – zu tun, sondern soll aufgrund der Erfahrungen mit diesen Studien weitergeführt werden.” Mela Meierhans

mit

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Mela Meierhans – Komposition

CCF s_w (2)

Charlotte Frisch – Bewegung   © Charlotte Fischer

Leslie Leon

Leslie Leon – Stimme, Mezzosopran

Bettina Grube – choreografische Umsetzung, Regie
Katja Nestle – Kostüme

[1] traditionelle japanische Gedichtform; gilt als die kürzeste Gedichtform der Welt

[2] Die Kunst des letzten Augenblickes, Yoel Hoffmann, Herder, s.116